In der Ausgabe 4 der WN 2018 hatten wir ausführlich über historische Wegezeichen in der Dresdner Heide berichtet, die laut (1) wahrscheinlich erstmals im 12. oder 13. Jahrhundert angelegt wurden. Insbesondere unter Kurfürst August entwickelte sich ein Waldzeichenwesen, welches später weiter ausgebaut wurde, so in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den Radeberger Waldzeichenschneider Gottfried Hanicke. So konnte die Dresdner Heide mit alleine 124 roten Zeichen auf das größte, aber auch uneinheitlichste Zeichennetz in der gesamten Umgebung verweisen. Markante Bäume am Wegesrand wurden hierfür lokal entrindet, Symbole tief eingeschnitten und diese rot ausgemalt. Die letzten historischen Waldzeichen in geschnittener Form entstanden vermutlich um 1890, heute sind hiervon wohl noch insgesamt 8 Exemplare erhalten, vorwiegend im südöstlichen Heidegebiet. Alle wurden in mächtige, heute ca. 50 – 70 cm Durchmesser messende Kiefern geschnitten. Die Zeichen sind durch die sich über die lange Zeit bildende Wulst aus Rinde bis zu 15 cm tief im Baum und dadurch überwiegend nur noch teilweise zu erkennen.

 

                                  

Brille und Jagdflügel westlich von Großerkmannsdorf jeweils neben der Schneise 3                                 

                         

Verkehrte Gabel, verkehrter Anker und A-Flügel jeweils um den Haarweidenbach-Stausee nordwestlich von Weißig

 

                                  

Halbmond und Kreuz6 südlich der Heidemühle                                 

 

Blümpenweg südöstlich vom Schwarzen Kreuz unweit des Kannenhenkels im südwestlichen Heidegebiet

 

Besonders hervorheben möchte ich das Zeichen der Kreuz6. Das Zeichen ist in eine wunderschöne und mächtige, mittlerweile jedoch abgestorbene Kiefer geschnitten und ist hier noch vollständig ausgebildet. Hoffentlich bleibt der Baum noch eine lange Zeit erhalten. Das Zeichen ist etwas schwer zu finden, da der gleichnamige Weg hier nicht direkt ausgewiesen ist.

 

geschnittenes Waldzeichen der Kreuz6 an einer mächtigen, abgestorbenen Kiefer südwestlich der Heidemühle

 

Die Pflege, Unterhaltung und ständige Erneuerung aller historischen Wegezeichen leisten Mitglieder des „Arbeitskreises Dresdner Heide“ im Landesverein sächsischer Heimatschutz dankenswerterweise in ehrenamtlicher Tätigkeit.                                           

 

verwendete Quellen:

SACHSEN KARTOGRAPHIE GmbH Dresden, 2017

Gunter Krause, Heimatverein Weixdorf

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